← Zurück zur Übersicht News 15. Januar 2025 Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus: Fotoausstellung im W5-Bürgerhaus Schönbrunn, 15. Januar 2025 – Das Franziskuswerk Schönbrunn gedenkt jedes Jahr der Menschen, die während des NS-Regimes aufgrund von Behinderungen verfolgt und ermordet wurden. Anlässlich der ersten Deportation am 18. Januar 1940 findet am 20. Januar 2025 um 11 Uhr in der Kirche St. Josef in Schönbrunn ein Gedenkgottesdienst statt. Externe Gäste sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Begleitend dazu wird vom 20. Januar bis 27. Januar 2025 eine Fotoausstellung im W5-Bürgerhaus gezeigt. Die Ausstellung bietet Einblicke in das Leben und die Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen und rückt ihre Stimmen und Perspektiven in den Mittelpunkt. Historischer Hintergrund und aktueller Diskurs Menschen mit Behinderungen blicken auf eine bewegte und oft belastende Geschichte zurück. Im Nationalsozialismus wurden sie als “lebensunwertes Leben” diffamiert und systematisch ermordet. Heutzutage fordert die UN-Behindertenrechtskonvention eine inklusive Gesellschaft, in der Menschen mit Behinderungen als gleichwertige Mitglieder anerkannt werden. Fotografie als Medium der “Ent-Hinderung” „In der heilpädagogischen Arbeit bietet die Fotografie Raum für korrigierende Erfahrungen. Menschen mit Behinderungen erfahren Akzeptanz und Wertschätzung in ihrem Sein“, erklärt Anja Kustermann, Heilpädagogin im Franziskuswerk, Initiatorin und Fotografin der Ausstellung. Die Teilnehmenden der Fotoarbeiten nutzen die Gelegenheit, sich selbst zu entdecken, auszudrücken und ihre eigene Persönlichkeit zu stärken. Die ausgestellten Werke zeigen nicht nur individuelle Porträts, sondern transportieren auch die Botschaften der Beteiligten: “Ich möchte gesehen werden, denn wir sind genauso gut wie alle anderen – nur ein bisschen langsamer.” “Toll, dass ich hier dabei sein kann – jetzt kann ich mal so sein wie die anderen, ohne verspottet zu werden.” “Heute habe ich mich richtig schön gefunden – ich fühle mich gut und ich bin stolz.” Weitere Aussagen sind direkt auf den ausgestellten Fotos zu lesen. Bewusstsein für Inklusion und Solidarität Die Ausstellung verfolgt das Ziel, die Gesellschaft für die Anerkennung von Menschen mit Behinderungen als gleichwertige und gleichberechtigte Personen zu sensibilisieren. Fotografie wird dabei als Medium verstanden, um gesellschaftliche Barrieren in den Köpfen der Menschen abzubauen und Inklusion voranzutreiben. „Fotos haben die Magie, ein Stück Seele einzufangen. Sie können das Selbstkonzept der Porträtierten stärken und gleichzeitig helfen, das gesellschaftliche Bewusstsein für Inklusion zu schärfen“, so Kustermann weiter. Ausstellungsöffnungszeiten im W5-Bürgerhaus: Montag, 20. Januar 2025: 13:00 bis 16:00 Uhr Dienstag, 21. Januar bis Freitag, 24. Januar und Montag, 27. Januar 2025: jeweils 8:00 bis 16:00 Uhr Sonntag, 26. Januar 2025: 12:30 bis 17:00 Uhr Samstag, 25. Januar 2025: geschlossen Das Franziskuswerk lädt herzlich dazu ein, sich mit den ausgestellten Werken auseinanderzusetzen und gemeinsam ein Zeichen für Erinnerung, Inklusion und Menschlichkeit zu setzen. BU: Bilder aus der Ausstellung. Foto: Anja Kustermann