Strafe muss sein! Muss Strafe sein? Grenzen setzen im pädagogischen Alltag und Förderung von Verhaltensalternativen

Auf einen Blick

Kursnummer
9313023
Termin
19.06.2024 — 20.06.2024
Tages-Uhrzeiten
Mittwoch, 19. Juni 2024, 9.30 bis 17 Uhr, und Donnerstag, 20. Juni 2024, 9 bis 16.30 Uhr
Anmeldung bis
16.05.2024
Verbindliche Kosten
Kursgebühr € 290,00,– (für FWS Mitarbeiter/innen € 250,00,–), zuzüglich Tagesverpflegung € 38,– / Tag
Ort
Franziskuswerk - Hs. Johannes MRZ - Raphaelweg 9 - 85244 Schönbrunn
Zielgruppe
Mitarbeiter/innen in Einrichtungen der Behindertenhilfe
Max. Teilnehmerzahl
18

Kursbeschreibung

„Wer nicht hören will, muss fühlen!“ Wer kennt nicht diesen Satz aus Kindheitstagen? Wenn er ausgesprochen wurde, war sehr schnell klar, dass auf ein gerade gezeigtes Verhalten eine Strafe folgte. Wenn wir uns dazu rückblickend die Frage stellen, ob die jeweilige Strafe gefruchtet hat – zu welcher Antwort kommen wir wohl?

Wir werden im pädagogischen Alltag mit Situationen konfrontiert, in denen wir häufig den einzigen Ausweg in einer Strafe sehen, nachdem andere Vorgehensweisen scheinbar nichts bewirkt haben. Welchen Sinn aber macht Strafe? Womöglich wurde sie schon vielfach angedroht und muss jetzt als letzte Konsequenz unbedingt verhängt werden. Erfahrungsgemäß bleibt in vielen Fällen aber fraglich, ob das angestrebte Ziel durch die Strafe erreicht wurde oder eine Verbesserung der
Situation eingetreten ist. Weshalb aber setzen wir sie ein? Ist Strafe aus pädagogischer Sicht überhaupt zu rechtfertigen?

In diesem Seminar wird der Frage nachgegangen, ob Strafe notwendig oder sinnlos bzw. wirkungslos ist und ob sie im pädagogischen Kontext nicht sogar kontraproduktiv sein kann. Ziel des Seminars ist es, anhand konkreter Praxisbeispiele mögliche andere Wege für die eigene Arbeit zu entwickeln, um Klient/innen Orientierung zu geben.

Inhalte
— Grundgedanken und historische Hintergründe von Strafe
— Moralische Entwicklung und Menschenbild
— Strafe im pädagogischen Kontext zwischen Legitimation und Machtmissbrauch
— Formen von Strafe im eigenen Arbeitsfeld
— Sanktion oder Intervention?

Ziele
— Auseinandersetzung mit der Sinnhaftigkeit und Wirkung von Strafe
— Reflexion der eigenen Haltung zum Thema Strafe
— Entwicklung einer differenzierten Sichtweise von Sanktion und Intervention

Dozenten

Dagmar Rudy

Diplom-Pädagogin, systemische Supervisorin und Organisationsberaterin, Psychotherapeutin (HP)