Suchterkrankungen und die Grenzen der Selbstbestimmung bei Menschen mit geistiger Behinderung

Auf einen Blick

Kursnummer
9301009
Termin
23.09.2024 — 24.09.2024
Tages-Uhrzeiten
Montag, 23. September 2024, 10 bis 17:30 Uhr, und Dienstag, 24. September 2024, 9 bis 16:30 Uhr
Anmeldung bis
26.07.2024
Verbindliche Kosten
Kursgebühr € 290,00,– (für FWS Mitarbeiter/innen € 250,00,–), zuzüglich Tagesverpflegung € 38,– / Tag
Ort
Franziskuswerk - W5 Bürgerhaus - 85244 Schönbrunn – https://www.franziskuswerk.de/leben/w5-buergerhaus-cafe-bistro.html
Zielgruppe
Mitarbeiter/innen aus allen Bereichen der Behindertenhilfe
Max. Teilnehmerzahl
20

Kursbeschreibung

Zu den Suchterkrankungen im weiteren Sinne gehören nicht nur Alkoholismus und Drogenabhängigkeit, sondern auch Medikamenten-, Spiel-, Arbeits-, Esssucht usw. Auch Menschen mit geistiger Behinderung sind davon betroffen. Die Sucht hat nie eine einzige Ursache, sondern entsteht aus einem vielschichtigen Ursachengefüge in einem komplexen Prozess. Meistens spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: die Persönlichkeit des Betroffenen, das soziale Umfeld und die „Droge“ selbst.
Der Wunsch nach Entlastung in einer schwierigen Situation wird mit der „Droge“ befriedigt, die Dosis wird gesteigert, Kontrollverlust führt zu Schuldgefühlen. Die Sucht überlagert die alten Probleme und schafft die neuen. Die Umgebung ist häufg bei der Aufrechterhaltung im Sinne der Ko-Abhängigkeit mitbeteiligt. Die Bewältigung ist trotzdem möglich und besteht in der Entwicklung der alternativen Verhaltensweisen. Der Schwerpunkt ist der sichere und wertschätzende Umgang mit Betroffenen, ohne deren aktive Mitarbeit keine Erfolge zu erzielen sind.
Die Selbstbestimmung beinhaltet auch die Selbstverantwortung und Selbstorganisation. Je weniger der Mensch diese Fertigkeiten beherrscht (z.B. nie gelernt oder durch Krankheit verloren hat), desto mehr gewinnt die Vorgabe der vernünftigen Rahmenbedingungen an Bedeutung.

Schwerpunkte
– Erkennen der Abhängigkeitssymptome: vor allem Alkoholund Esssucht
– Gefahr der Ko-Abhängigkeit
– Balance zwischen der Verantwortung des Personals und der Selbstbestimmung des Menschen mit Behinderung
– Geistige Behinderung und Sucht
– Möglichkeiten der Hilfestellung für abhängige Personen
– Umgang mit Betroffenen

Methoden Vortrag, Powerpoint-Präsentation, Filmausschnitte mit Diskussion, Gruppenarbeit, Fallbeispiele, Erfahrungsaustausch

Diese Fortbildung kann entweder einzeln oder als Baustein der Weiterbildung „Menschen mit Intelligenzminderung und psychischen Auffälligkeiten verstehen und begleiten“ gebucht werden.

Dozenten

Thomas Abel

Dipl.-Relpäd.(FH), Dipl.-Soz.arb./Dipl.-Soz.päd.(FH); Koordination Bundesmodellprojekt einfach.gut.beraten – aktionberatung – die peers und Mitarbeiter im Betreuten Einzelwohnen des Suchthilfezentrums Wiesbaden