Fortbildungen Die Borderline-Persönlichkeitsstörung bei Menschen mit geistiger Behinderung Auf einen Blick Kursnummer 9301004 Termin 09.10.2025 — 10.10.2025 Tages-Uhrzeiten Donnerstag, 9. Oktober 2025, 9:30 bis 17 Uhr, und Freitag, 10. Oktober 2025, 9 bis 16:30 Uhr Anmeldung bis 05.09.2025 Verbindliche Kosten Kursgebühr € 290,00,– (für FWS Mitarbeiter/innen € 250,00,–), zuzüglich Tagesverpflegung € 38,– / Tag Ort Franziskuswerk - Hs. Johannes MRZ - Raphaelweg 9 - 85244 Schönbrunn Zielgruppe Mitarbeiter/innen, Beratungsdienste und Führungskräfte aus Wohneinrichtungen und Werkstätten für psychisch und/oder geistig behinderte Menschen, die Klient/innen mit BorderlinePersönlichkeitsstörungen begleiten Max. Teilnehmerzahl 20 Kursbeschreibung Das Grundmerkmal aller Persönlichkeitsstörungen ist ein seit Langem bestehendes, dauerhaftes und beherrschendes Muster unflexiblen Verhaltens, das stark von den Erwartungen der Umwelt abweicht und in erheblichem Maß zu Beeinträchtigungen in Beziehungen führt. Bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung sind zentral und besonders auffällig: Angst vor dem Verlassenwerden, Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild, in den Affekten, sowie Stimmungsschwankungen und Impulsivität. Persönlichkeitsstörungen bei geistig behinderten Menschen manifestieren sich vor allem in herausfordernden Verhaltensweisen. Die Mitarbeiter/innen und das Umfeld sind mehr ins dramatische Geschehen einbezogen, als es bei „normalen“ Persönlichkeitsstörungen der Fall ist. Professionelle werden übermäßig oft an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit sowie Strategien des eigenen Handelns gebracht. In der Arbeit mit jenem Personenkreis fühlt man sich häufig so, als würde man mit dem Rücken zur Wand stehen und nur zu reagieren und nicht den Prozess produktiv und für Klient*innen zielführend steuern, leiten oder lenken zu können, was häufig über kurz oder lang der gemeinsamen Beziehungsgestaltung sehr schädlich sein kann. Dabei erfordert der Umgang sowie die professionelle Arbeit und Zielsetzung, eine Kombination aus heilpädagogischem Denken und psychotherapeutischem Verständnis des professionellen Umfeldes. Einhergehend mit einer anhaltend selbst reflektierenden Haltung zur eigenen Person, sowie zum professionellen Handeln innerhalb eines Teams. Somit ergeben sich dringende Fragen: – Wie viel Nähe oder Distanz braucht ein Mensch (mit Borderline-Störung)? – Muss man als Mitarbeiter/in alle Bedürfnisse befriedigen? – Wo liegen die eigenen (Belastbarkeits-)Grenzen? Ansatzpunkte für mehr Klarheit und Sicherheit im täglichen Umgang mit Betroffenen sind nicht nur Einstellungen und Verhalten der einzelnen Fachkräfte, sondern auch deren Kooperation untereinander und die konsequente Gestaltung der institutionellen Rahmenbedingungen. Schwerpunkte: – Verständnis für Borderline-Störung dank Informationen zu Entstehung und Wirkung der Störung – Differenzialdiagnostische Abklärung zu anderen ähnlichen Störungsbildern oder ähnlichem herausforderndem Verhalten – Balance von Nähe und Distanz – Reflexion der Rollen- und Beziehungskonflikte, Verständnisschulung – Kooperation und Haltung im Team, Gestaltung von äußeren Strukturen Methodenpool aus: Vortrag, Power-Point-Präsentation, Fallarbeit, Kleingruppenarbeit, Rollenübungen, Fallbeispiele aus dem Arbeitsalltag der Teilnehmer/innen Diese Fortbildung kann entweder einzeln oder als Baustein der Weiterbildung „Menschen mit Intelligenzminderung und psychischen Auffälligkeiten verstehen und begleiten“ gebucht werden Anmeldung Anmelden als Mitarbeiter:in aus einer anderen Einrichtung Anmelden als Mitarbeiter:innen aus dem Franziskuswerk Dozenten Christian Feuerherd Dipl. Heilpädagoge (FH), Pädagogische Leitung am Berliner Behandlungszentrum für psychische Gesundheit bei Entwicklungsstörungen