Projekt RiO – Wohnen in München Riem-Ost

Mittendrin statt nur dabei!

Das Franziskuswerk hat seine Angebotsvielfalt im Wohnbereich um gemeinschaftsorientierte, inklusive Wohnformen an der Willy-Brandt-Allee im Münchner Stadtteil Riem-Ost erweitert.

RiO – ein einzigartiges inklusives Angebot mitten in München

Das Wohnangebot ist für Menschen mit einer geistigen Behinderung, die ein gewisses Maß an selbstständiger Lebensführung mitbringen, ideal: Die Wohnungen liegen in einem in ökologisch-nachhaltiger Massivholzbauweise gebauten Gebäude direkt an der U2-Haltestelle „Messestadt Ost“, nicht weit entfernt von den Riem-Arcaden. Vier modern ausgestattete und helle Wohnungen mit jeweils fünf Einzelzimmern sowie großzügigen Gemeinschaftsräumen bilden den Rahmen für ein neues, attraktives Zuhause. Der Neubau verfügt über Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss, Außenanlagen mit Spielplatz und Gemeinschaftsbeeten sowie über eine Dachterrasse.

RiO – Wohnen wie ich es mag

Menschen mit Behinderung sollen, wollen und müssen auswählen dürfen, welche Wohnform zu ihnen passt. Das gibt auch die UN-Behindertenrechtskonvention vor. Im Franziskuswerk Schönbrunn gilt daher schon lange das Motto: „Wohnen – wie ich es mag“. Rund 80 unterschiedliche Wohngruppen für erwachsene Menschen mit Behinderung gibt es bislang im Großraum Dachau: ambulantes betreutes Wohnen, Wohngemeinschaften für Jugendliche und junge Erwachsene, ein Wohnhaus für Menschen mit Autismus und viele Angebote mehr. RiO ergänzt dieses Angebot und ermöglicht Menschen mit Behinderung, mitten in der Großstadt München sicher und gut betreut eigenständig wohnen zu können.

RiO – Wohnraum für 20 Menschen mit geistiger Behinderung

Im RiO wohnen derzeit 20 Menschen mit geistiger Behinderung, die die Herausforderungen dieser Wohnform meistern:  Sie müssen nicht perfekt kochen, aber sich vielleicht einen Tee machen können. Sie haben einen strukturierten Tagesablauf mit geregelten Arbeitszeiten. Selbst- und Fremdgefährdung darf nicht vorliegen, auch kein herausforderndes Verhalten. Und die Selbstrettungsfähigkeit ist wichtig – im Notfall sollten sie in der Lage sein, das Gebäude selbst zu verlassen. Für die Wohngruppen in München Riem gilt außerdem: Wer hier einziehen möchte, muss mindestens in den vergangenen drei Jahren seinen Erstwohnsitz in München gehabt haben – weil der Wohnraum durch die Stadt München gefördert wird.

RiO – Wohnen in einer betreuten Wohngruppe

Jede und jeder lebt hier sein Leben – so eigenständig wie möglich. Jede und jeder bestimmt die Einrichtung ihrer Zimmer und entscheidet über ihre Freizeitgestaltung. Tag und Nacht ist aber auch mindestens eine Assistenzkraft in der Wohnung –  als Ansprechpartner und Unterstützung.
Immer nach dem Motto: Hilf mir, es selbst zu tun. Gegessen wird gemeinsam. An der Wand hängt ein großer Übersichtsplan mit Fotos, wer wann mit Tischdecken, kochen, aufräumen und abwaschen dran ist. Was es zu essen gibt und wer welche Dienste übernimmt, das entscheiden alle Mitbewohner gemeinsam.

„Ganz wichtig ist uns die Selbstbestimmung. Wir sind nicht als Pfleger oder Betreuer da, sondern als Assistenten, die zur Seite stehen und die Bewohner bei der Verfolgung ihrer Ziele unterstützen. Wir wollen, dass die Leute selbstständig einkaufen, kochen und einfach ein Leben führen können, das so selbstbestimmt, wie möglich ist. An unserem Ziel arbeiten wir gemeinsam.
Annette Scharf, Wohnverbundsleitung (WVL)  / Heilerziehungspflegerin

Was gefällt Ihnen am Wohnen in der Wohngruppe?

Fabian Ertl, 27: „Ich kann in meinem Zimmer musizieren.“

Gibt es etwas, das Ihnen jetzt noch schwerfällt, aber was Sie mit der Unterstützung der Betreuer lernen möchten?

Stefan Bauer, 29: “Besser kochen und selbstständig Wäschewaschen.“

Die Messestadt Riem ist ein Stadtviertel im Osten Münchens. Die Messestadt Riem, Teil des Stadtbezirks 15 Trudering-Riem, befindet sich komplett auf dem Gelände des 1992 stillgelegten Flughafens München-Riem und beherbergt heute neben einem Wohnviertel für 16.000 Menschen zahlreiche Bürogebäude sowie die Neue Messe München und das Einkaufszentrum Riem Arcaden. Im südlichen Teil des ehemaligen Flughafens ist ein Neubaugebiet mit Miet- und Eigentumswohnungen am Stadtrand entstanden. Mit den Riem Arcaden befindet sich dort auch ein Einkaufszentrum. Auf Grund von zahlreichen verkehrsberuhigten Zonen, vielen Kindergärten sowie drei Grundschulen ist die Messestadt ein geeigneter Wohnort für junge Familien. Südlich des Wohngebietes befindet sich der Riemer Park, ein großer Landschaftspark und die drittgrößte Parkanlage der Landeshauptstadt München mit dem Riemer See, der auch zum Baden genutzt werden kann (Quelle: Wikipedia).

Freizeitangebote im Quartier

Den See können die Bewohnerinnen und Bewohner in ca. 10 Minuten (Fahrrad ca. 3 Min.) sicher auf verkehrsberuhigten Wegen erreichen. Noch näher (auf dem Weg zum See) liegt der große BUGA-Spielplatz mit großen Spielgeräten (nicht nur für Kinder) und Skateranlage. Westlich vom Standort gelegen und in ca. 15 Min. zu Fuß (5 Min. mit dem Fahrrad) ebenfalls auf verkehrsberuhigten Wegen erreichbar, befindet sich das Jugend- und Kulturzentrum „Quax“. Träger ist der 1990 gegründete Verein Echo e.V. – der sich selbst das Ziel eines inklusiven Zusammenlebens setzt. In unmittelbarer Nachbarschaft betreibt der gleiche Verein die „Grünwerkstatt“ im Auftrag des städt. Baureferates/Gartenbau mit einem ökologischen Bildungsprogramm „rund um das Grün“, das allen Bürgern – besonders aus dem Quartier – angeboten wird. Der Geschäftsführer des Vereins Echo e.V., war selbst langjähriger Mitarbeiter des Franziskuswerks (als Leiter des Fachdienstes „Kultur und Freizeit“). Ebenfalls im Westen der Messestadt wurde 2005 ein ökumenisches Kirchenzentrum mit der evangelischen Sophien- sowie der katholischen St. Florianskirche geweiht und eröffnet. Mit den Pfarrern beider Kirchen waren wir bereits im Gespräch. Bei Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner können diese sicherlich gut in den Pfarrgemeinden integriert werden.

Sonstige Angebote in direkter Nachbarschaft

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag Wohnen GmbH realisiert zur Quartiersversorgung Riem-Ost derzeit in unmittelbarer Nachbarschaft unserer Wohneinheiten neben Wohnungen, gewerblichen und sozialen Einrichtungen: Stadtteilbibliothek, Bildungslokal, Streetwork-Außenstelle, Jugendcafé, lokales Gesundheitszentrum, Mieterzentrum der Gewofag). Darüber hinaus kleinteiliges Gewerbe wie zum Beispiel Bäckerei, Kiosk, Gastronomie, Imbiss/Stehcafé und ein Bank-Serviceterminal. Angebote im gleichen Gebäude: Im Eingangsbereich: Gemeinschaftsflächen für alle Bewohner*innen des Hauses mit Küche, großem Saal, Mobilitätszentrale, Concierge-Bereich, verlängertem Wohnzimmer mit angegliedertem Waschsalon und diversen weiteren Gemeinschaftsräumen heißen die Bewohner willkommen. Es ist ein Ort der Begegnung, eines Marktes im Haus, geeignet ein größeres Fest zu feiern, ebenso wie spontan Fußball zu gucken oder gemeinsam zu kochen. Das Gartenthema ist “Dschungel”, als Ergänzung zu den vielen weiten Flächen in Riem und als räumliches Gegenelement zu dem sehr langen Baukörper. Die Dachterrasse bietet ebenfalls Gemeinschaftsflächen zum Meditieren, Kleingärtnern und Grillen mit einem unverbauten Blick auf ein wunderbares Alpenpanorama auf der einen Seite und einer Schallschutzmauer zur im Norden gelegenen Neuen Messe Riem auf der gegenüberliegenden Seite.

Der genossenschaftliche Ansatz des Neubaus in einem neuen Stadtteil Münchens fördert die Teilhabe der dort wohnenden Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft. Kontakte geschehen, Beziehungen wachsen und ein gutes Sozialgefüge fördert die persönliche Weiterentwicklung jeder und jedes Einzelnen.

Gerade nach Bezug der vier Wohneinheiten ist uns wichtig, die Hausgemeinschaft – bestehend aus Genossenschaftsmitgliedern der Baugenossenschaften Wagnis e.G. und WOGENO e.G. – kennenzulernen und die soziale Interaktion der Bewohnerinnen und Bewohner mit den Bewohnern der anderen Wohneinheiten zu fördern und zu begleiten. In dieser generationenübergreifenden, inklusiven Wohnform erhält die Partizipation der Bewohnerinnen und Bewohner einen hohen Stellenwert. In Versammlungen der Hausgemeinschaft, sogenannten Plenen, erfolgt die Teilhabe und Mitbestimmung zu allen wichtigen Entscheidungen und Themen der Hausgemeinschaft. Zudem ist eine Partizipation der Bewohnerinnen und Bewohner in Arbeitsgruppen der Hausgemeinschaft erwünscht, da der Wohnkomplex durch alle Hausbewohner selbst verwaltet und organisiert wird.

Darüber hinaus ist uns wichtig, dass die Bewohnerinnen und Bewohner aktiv ihre Wohnumgebung erkunden und diese auch intensiv nutzen. Dafür bietet das Konzept der Sozialraumorientierung eine neue Perspektive, um bewährte Konzepte der Behindertenhilfe zu reflektieren, anzupassen und weiter zu entwickeln mit dem Ziel eines Paradigmenwechsels. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begreifen sich als Assistentinnen und Assistenten und sind in dieser Rolle Vermittler zu den Menschen und Institutionen im Umfeld. Sie bauen die Kontakte zu einzelnen Menschen z.B. Nachbarn, Vereinen, Kirchen, Verbänden, Behörden, etc. auf.

Neben dem Wohnen und Leben im Quartier ist eine erfüllende Arbeit wichtig für jeden Menschen. Durch die gute Anbindung an das Münchner U-Bahn-Netz sind die Arbeitsplätze der Bewohnerinnen und Bewohner auf dem ersten Arbeitsmarkt, in Werkstätten für behinderte Menschen oder Berufsbildungswerken gut erreichbar.

Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren Aktion Mensch, Landeshauptstadt München und der Stiftung Antenne Bayern hilft für die großzügige Unterstützung.

Sie sind an unserem Angebot interessiert? Nehmen Sie gerne Kontakt auf zu:

Kontakt

Siglinde Vonier

Gesamtleitung Wohnen Erwachsene

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Dorfplatz 2
85244 Schönbrunn

Kontakt

Gerhard Grüner

Geschäftsbereichsleitung Wohnen II

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Dorfplatz 2
85244 Schönbrunn

Kontakt

Petra Haun

Aufnahmekoordination

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Dorfplatz 2
85244 Schönbrunn

Kontakt

Annette Rohbeck

Aufnahmekoordination

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Dorfplatz 2
85244 Schönbrunn