Ausbildungsende an der Akademie Schönbrunn – Systemrelevante Fach- und Hilfskräfte im sozial-pflegerischen Bereich verabschiedet

Gut Häusern, 27. Juli 2020 – Die Beruflichen Schulen der Akademie Schönbrunn haben ihre Absolventinnen und Absolventen verabschiedet – aufgrund der Corona-Pandemie allerdings im kleinen Rahmen ohne die sonst üblichen Vertreter von kooperierenden Einrichtungen und Vertreter aus Politik und Öffentlichkeit. Von den 166 Absolvent*innen haben 29 den praktischen Teil ihrer Ausbildungen im Franziskuswerk Schönbrunn absolviert und damit die Vorteile der Ausbildung aus „einem Guss“ genossen.

Geschäftsführerin Michaela Streich betonte bei ihrer Rede vor den Absolvent*innen der Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe den hohen Stellenwert der Fach- und Hilfskräfte für die Gesellschaft und die großartige Leistung, die sie jeden Tag erbringen: „Sie alle leisten einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag, der gerade in den zurückliegenden Monaten von vielen Menschen endlich mit zumindest ‚ideeller‘ Anerkennung bedacht wurde. Ich wünsche mir, dass dieser Anerkennung in Worten die entsprechenden Taten folgen, indem von der Politik der Rahmen dafür geschaffen wird, dass sich endlich Arbeitsbedingungen zum Positiven wenden können und der ‚materielle‘ Lohn der tatsächlichen Arbeitsleistung angeglichen wird.“

Akademieleiter Georg Blaser lobte alle Absolvent*innen und wies auf die besonderen Umstände der Prüfungen hin: „Im letzten halben Jahr meisterten die Schülerinnen und Schüler, die Studierenden und die Lehrkräfte die besondere Situation mit Bravour. Corona-bedingt war der Unterricht unterbrochen bzw. fand in manchen Schulformen überwiegend digital statt. Hier kamen uns die spezifischen Fachkompetenzen von Kolleginnen und Kollegen sehr zu Gute, die Unterstützung der IT-Abteilung im eigenen Unternehmen und teilweise auch die Erfahrung aus dem Forschungsprojekt PADIGI, einem digitalen Projekt, bei dem zukünftige pädagogische Fachkräfte digitale Medien als fachliche Vertiefung während ihrer Ausbildung erlernen. Erst nach Ostern konnten die Schülerinnen und Schüler sukzessive an der Schule im Blockunterricht und in Kleingruppen unterrichtet und auf die Prüfungen vorbereitet werden.“

Blaser gab noch einen Ausblick auf das nächste Schuljahr, in dem corona-bedingt noch keine Normalität einkehren wird: „Die Beruflichen Schulen der Akademie Schönbrunn bereiten sich darauf vor, die Schülerinnen und Schüler zumindest teilweise weiter im Distanzunterricht zu unterrichten. Unter anderem mit Hilfe der Gelder aus dem Digitalbudget des Bundes und der Länder wird die digitale Infrastruktur der Schulen fortentwickelt. Digitale Endgeräte für Schüler sind bereits beschafft. Das Lehrpersonal wird sich in Fortbildungen für den Distanzunterricht schulen. Es darf dabei allerdings nicht verhehlt werden, dass die digitale Kompetenz, die Ausstattung mit geeigneter Hardware sowie der Zugriff auf schnelles und leistungsfähiges Internet bei den Schülern sehr unterschiedlich ist und für die Zukunft hier noch sehr viel zu tun bleibt.“

Die Schulen im Einzelnen:

Fachakademie für Heilpädagogik:

19 Studierende erhielten ihren Abschluss als staatl. anerkannte Heilpädagog*innen. Die Studierenden haben vor der Heilpädagogik-Ausbildung jeweils eine Erstausbildung als Erzieher*in oder Heilerziehungspfleger*in absolviert. Sie werden nun jeweils verantwortliche Positionen übernehmen.

Berufsfachschule (BFS) Sozialpflege:

Junge Menschen mit Haupt- bzw. Mittelschulabschluss steigen mit dieser Ausbildung in den Bereich der sozial-pflegerischen Berufe ein. 14 Absolvent*innen haben dieses Jahr die staatliche Abschlussprüfung bestanden, elf Schülerinnen erhielten aufgrund des guten Abschlusses auch die Mittlere Reife; eine davon mit der Note 1,22 einen Staatspreis. Wie jedes Jahr wählen einige der Absolventen die Weiterqualifikation in den Fachkraftausbildungen, drei Schüler*innen werden ab dem nächsten Schuljahr Fach- bzw. Berufsoberschulen besuchen.

BFS Ergotherapie:

Fünf Absolvent*innen haben die Prüfungen erfolgreich abgelegt; eine Schülerin mit dem Notendurchschnitt 1,33 erhielt einen Staatspreis aufgrund besonders guter Leistungen.

BFS Altenpflegehilfe:

Neun Absolvent*innen aus fünf Ländern haben den Abschluss geschafft, davon eine Schülerin mit der Note 1,2. Aber auch die Leistung aller derjenigen, die ihre Ausbildung in einer fremden Sprache und in einer fremden Kultur gemeistert haben, ist besonders zu würdigen.

BFS Generalistische Pflege:

Von den insgesamt 13 Absolvent*innen haben acht ihren Abschluss in Gesundheits- und Krankenpflege und fünf ihren Abschluss in der Altenpflege erhalten. Insgesamt vier Absolvent*innen hatten sich vorher über die BFS Sozialpflege für die Ausbildung zur Pflegefachkraft qualifiziert.

Fachschulen (FS) für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe:

Die beiden Fachschulen Heilerziehungspflege in Gut Häusern und in München stellen die meisten Absolvent*innen – insgesamt 74 Personen. Zwei haben die Traumnote 1,0 erreicht. Acht Absolvent*innen haben durch Zusatzunterricht in Englisch die fachgebundene Fachhochschulreife erlangt. Eine hat eine Zusatzqualifizierung im Bereich „Religionspädagogik“ erworben.

31 Absolvent*innen haben ihre Ausbildung in der Heilerziehungspflegehilfe beendet, davon über die Hälfte werden in die Ausbildung der Heilerziehungspflege einsteigen.  

Die Akademie Schönbrunn ist eine Einrichtung des Franziskuswerks Schönbrunn. Rund 450 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Einrichtungen werden jährlich in Gut Häusern und München an den Fachakademien und Fachschulen ausgebildet in Heilpädagogik, Heilerziehungspflege und -hilfe, Generalistischer Pflege (Altenpflege und Gesundheits- und Krankenpflege; künftig „Pflege“), Altenpflegehilfe, Sozialpflege und Ergotherapie. Damit leistet die Akademie Schönbrunn einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag.