WfbM-Integrationspreis für das Jugendgästehaus Dachau

Mederer: „Jugendgästehaus trägt Teilhabe in die Mitte der jungen Generation“

Dachau, 14. Dezember 2021 – Seit mittlerweile elf Jahren verleiht das Franziskuswerk Schönbrunn (FWS) jeweils am Jahresende den Integrationspreis der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) an ein Unternehmen, das sich um die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung durch vorbildliches Engagement verdient gemacht hat. Dieses Jahr ging der Preis an das Jugendgästehaus (JGH) Dachau für die über achtjährige Beschäftigung von Matthias Heller.

Josef Mederer, Bezirkstagspräsident von Oberbayern, sieht in der Zusammenarbeit des Franziskuswerks und des Jugendgästehauses einen wertvollen Beitrag zur Sichtbarkeit der Teilhabe von Menschen mit Behinderung: „Es freut mich sehr, dass das Franziskuswerk Schönbrunn das Engagement des Jugendgästehauses Dachau für Menschen mit Behinderungen mit dem Integrationspreis 2022 würdigt. Außenarbeitsplätze sind ein wichtiger Beitrag zur Teilhabe am Arbeitsleben. Mit der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen trägt das Jugendgästehaus Dachau Teilhabe in die Mitte der jungen Generation. Es schlägt zudem eine Brücke von der Inklusion zur Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit, die uns als Bezirk ebenfalls sehr am Herzen liegt.“

Für den Werkstattleiter des FWS, Valentin Schmitt, ist die Beschäftigung von Heller für alle Beteiligten ein Erfolgsmodell. Für Matthias Heller, weil er eine anspruchsvolle Tätigkeit ausübt; für das JGH, weil es einen zuverlässigen und engagierten Mitarbeiter hat; und für das FWS, weil es seit 2009, seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention, erfolgreich Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung in Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes vermitteln konnte. „Ich bedanke mich beim JGH für die immer zuverlässige Zusammenarbeit und beim Kostenträger, dem Bezirk Oberbayern, für die Wertschätzung durch die persönliche Anwesenheit seines Präsidenten, Josef Mederer.“, so Schmitt.

Matthias Heller ist seit Februar 2013 im JGH tätig. Zu seinen Aufgaben im Schichtdienst zählen Tätigkeiten in der Haustechnik und im Küchenbereich. Von der Bestuhlung und Vorbereitung der Seminarräume über die Grünanlagenpflege und Mitarbeit bei Renovierungsarbeiten im Winter bis zu Reinigungstätigkeiten in der Küche und im Speisesaal. „Das Jugendgästehaus ist praktisch meine zweite Heimat. Meine Arbeit hier macht mir unheimlich viel Spaß.“, sagt Heller. Das bestätigt auch Donatus Maurer, der Betriebsleiter des JGH: „Matthias Heller ist für uns ein wertvoller und sehr verlässlicher Mitarbeiter. Gerade auch während der Corona-Pandemie, als wir in Kurzarbeit waren und uns andere Mitarbeiter verlassen hatten, war Matthias Heller durch seinen Status als Werkstattmitarbeiter nicht von der Kurzarbeit betroffen und uns so eine immens wichtige Stütze im Bereich der Haustechnik.“

Ein ausgelagerter Arbeitsplatz (AAP) ist die Chance für einen Beschäftigten einer WfbM, in einem Betrieb des allgemeinen Arbeitsmarktes Berufserfahrung zu sammeln und seine Fähigkeiten und Kompetenzen einzubringen. Die AAPs sind bei der WfbM des Franziskuswerks Schönbrunn arbeits- und sozialversicherungsrechtlich angebunden, eigens geschulte Jobcoaches des Franziskuswerks sind Ansprechpartner vor Ort für die Betriebe. Derzeit arbeiten 32 Beschäftigte in unterschiedlichen Berufsfeldern im Landkreis Dachau und in München, Tendenz steigend.

Im Zuge dessen sind die Jobcoaches des Franziskuswerks Schönbrunn immer auf der Suche nach Betrieben, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Einschränkungen im Arbeitsleben eine Chance geben wollen. Ansprechpartner ist Valentin Schmitt, Tel. 08139 800-5001 oder valentin.schmitt@schoenbrunn.de.

Matthias Heller (2.v.r.) und der Betriebsleiter des Jugendgästehauses Donatus Maurer (l.) freuen sich über den WfbM-Integrationspreis 2021, den Werkstattleiter Valentin Schmitt (2.v.l.) in Anwesenheit von Bezirkstagspräsident Josef Mederer (r.) überreichte.