News 11. November 2020 Seelsorge im Franziskuswerk Schönbrunn Nah am Menschen – gerade in Corona-Zeiten Da sein, wenn Menschen es brauchen – in Krankheit und Krisen, bei Abschied und Tod oder einfach, weil es gut tut, ist eine wichtige Aufgabe der Seelsorge im Franziskuswerk Schönbrunn (FWS). Monika Pscheidl und Christine Ibler sind Seelsorgerinnen der Pastoral Menschen mit Behinderung der Erzdiözese München und Freising und als solche die Ansprechpartnerinnen für Schönbrunner Bürgerinnen und Bürger mit einer geistigen Behinderung sowie die Mitarbeitenden des Franziskuswerks. Monika Pscheidl gibt einen kleinen Einblick, wie sich die Arbeit des Seelsorgeteams in den letzten Monaten verändert hat: „Corona hat im Frühjahr 2020 das Leben im Franziskuswerk von einem Tag auf den anderen verändert. Der Besuch in den Wohngruppen war schwierig, deshalb sind wir für viele Gespräche und Begleitungen in einen großen Besprechungsraum ausgewichen. So blieb die Tür zur Seelsorge offen. Wir waren und sind eine wichtige Anlaufstelle für Bewohnerinnen und Bewohner sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über die Belastungen im Arbeitsalltag sprechen wollten und wollen. Neben dem persönlichen Gespräch haben wir zusammen mit anderen Fachdiensten des FWS den hauseigenen Fernsehkanal genutzt und bis Ende August fast täglich selbstaufgezeichnete Sendungen in die Wohngruppen übertragen. Unterschiedliche Themen von kirchlichen Festen bis zum Umgang mit Wut oder aktuellen Nachrichten zeigten den Bewohnerinnen und Bewohnern, dass wir für sie da sind. Aktuell strahlen wir wöchentlich neue Sendungen aus. Seit Mai dürfen auch wieder Gottesdienste gefeiert werden, so wie kürzlich das Bewohnerjubiläum. Und manchmal ergeben sich wegen der Einschränkungen auch neue kreative Formen, wie zum Beispiel ein Fenster-Adventskalender. 24 gestaltete Schönbrunner Fenster, wovon jeden Tag ein Fenster mehr leuchten wird.“ Monika Pscheidl leitet das Palliativteam im FWS. Die Sterbebegleitung ist eine Herzensangelegenheit für sie, umso schwieriger hat sie die Zeit der ersten Corona-Welle empfunden: „Ich habe sehr mit den Menschen gelitten, die in der Zeit der ersten Corona-Welle unbegleitet gestorben sind. Gottseidank dürfen wir – zwar unter strengen Auflagen – seit Mai wieder Sterbebegleitungen durchführen. Und mit meiner Ausbildung zur Einsatzgruppe ‚Seelsorge in der Corona-Pandemie‘ des Ordinariats München darf ich nun auch Coronapatienten begleiten.“ Zu den Aufgaben der Seelsorge zählt neben der Begleitung in Krankheit und Krisen, bei Abschied und Tod auch die Gestaltung von Gottesdiensten und Feiern — in Gruppen, in der Kirche, an Sonn- und Feiertagen, ökumenisch, inklusiv. Die Vernetzung mit umliegenden Pfarrverbänden und der Austausch und Kontakt mit allen Geschäftsbereichen im FWS sowie verschiedene spirituelle und religiös-kreative Angebote wie die Durchführung von Besinnungstagen oder kreative Bibelarbeit runden das Angebot der Seelsorge ab.