„Das Recht auf Verwahrlosung“ – Spannungsfeld zwischen sozialer Verantwortung und Selbstbestimmung

Auf einen Blick

Kursnummer
9312003
Termin
26.06.2025 — 27.06.2025
Tages-Uhrzeiten
Donnerstag, 26. Juni 2025, 9.30 bis 17 Uhr, und Freitag, 27. Juni 2025, 9 bis 16.30 Uhr
Anmeldung bis
23.05.2025
Verbindliche Kosten
Kursgebühr € 290,00,– (für FWS Mitarbeiter/innen € 250,00,–), zuzüglich Tagesverpflegung € 38,– / Tag
Ort
Franziskuswerk - Hs. Johannes MRZ - Raphaelweg 9 - 85244 Schönbrunn
Zielgruppe
Mitarbeiter/innen in Einrichtungen der Behindertenhilfe
Max. Teilnehmerzahl
18

Kursbeschreibung

Gibt es ein Recht auf Verwahrlosung für Menschen mit psychischen Störungen und geistiger Behinderung – für psychisch kranke und behinderte Menschen? Diese Frage stellt sich in Zeiten, in denen eine
umfangreiche gesellschaftliche Teilhabe und eine größtmögliche Selbstständigkeit und Autonomie erklärte Zielsetzungen in der Betreuung sind. Oder ist Verwahrlosung Ausdruck eines massiven Leidensdrucks und erheblicher Hilfebedürftigkeit der Betroffenen? Eine Folge von Selbstvernachlässigung und Desorganisation der eigenen Wohnsituation können soziale Isolation und eine ablehnende Haltung des direkten sozialen Umfelds sein. Viele alltägliche Handlungen
werden nicht mehr durchgeführt. Die Betroffenen lehnen häufig, z. B. aus Scham, Hilfsangebote ab.

Die Fortbildung will den Blick schärfen für Verhaltensmuster, die zu dieser Situation geführt haben bzw. diese auch weiterhin aufrechterhalten.
Sie will aber auch auf mögliche Hintergründe und Ursachen verweisen. Gefahrenquellen und Risiken müssen eingeschätzt werden. Es gilt Grenzen und Möglichkeiten der Hilfe für den/die Klient/in zu
erkennen und das eigene Verhältnis zu Ordnung und Sauberkeit zu reflektieren.

Schwerpunkte
– Defnition von Verwahrlosung
– Symptome und Verhaltensmuster
– Psychische, körperliche und lebensgeschichtliche Hintergründe und Ursachen
– Motivierung des Betroffenen und Kooperation
– Probleme mit dem direkten sozialen Umfeld
– Möglichkeiten und Grenzen der Hilfe
– Reflexion des eigenen Verhältnisses zu Sauberkeit und Ordnung

Dozenten

Dagmar Rudy

Diplom-Pädagogin, systemische Supervisorin und Organisationsberaterin, Psychotherapeutin (HP)