Krisennachsorge nach Übergriffen in der Arbeit mit Menschen mit Störung der intellektuellen Entwicklung (SIE)

Auf einen Blick

Kursnummer
9311017
Termin
10.06.2024 — 11.06.2024
Tages-Uhrzeiten
Montag, 10. Juni 2024, 9.30 bis 17 Uhr, und Dienstag, 11. Juni 2024, 9 bis 16.30 Uhr
Anmeldung bis
10.05.2024
Verbindliche Kosten
Kursgebühr € 290,00,– (für FWS Mitarbeiter/innen € 250,00,–), zuzüglich Tagesverpflegung € 38,– / Tag
Ort
Franziskuswerk - Hs. Johannes MRZ - Raphaelweg 9 - 85244 Schönbrunn
Zielgruppe
Mitarbeitende aus allen Bereichen der Behindertenhilfe
Max. Teilnehmerzahl
20

Kursbeschreibung

Das Erleben von körperlichen und seelischen Verletzungen nach Übergriffen in der Arbeit mit Menschen mit Störung der intellektuellen Entwicklung (SIE) belastet alle von dieser Situation betroffenen Personen in meist unterschiedlicher Art und Weise.
Viele Studien der letzten Jahre zeigen zu dem eine Zunahme der Eskalationen im Arbeitsbereich mit Menschen mit SIE.
Allerdings fehlen bislang noch in vielen Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen adäquate Konzepte für die Krisennachsorge. U.a. mahnt gerade die Traumaforschung die ersten Stunden nach einem traumatischen Ereignis sofort mit der Nachsorge zu beginnen, um eine mögliche Posttraumatische Belastungsstörung abzumildern oder im günstigsten Fall ganz zu vermeiden.

Aber wie genau sieht eine Krisennachsorge aus und wer benötigt welche Form der Nachsorge.
Generell benötigen alle an diesen Situationen beteiligten Personen (Opfer, Aggressor und Beobachter) – unabhängig der kognitiven Möglichkeiten – eine Krisennachsorge.

Folgenden Fragen wird in dem 2-tägigem Seminar nachgegangen:

Ø Was bedeutet Trauma und wie zeigt es sich?
Ø Wer benötigt nach einer Eskalation und möglicher Traumatisierung welche Form der Nachsorge?
Ø Wie sieht eine kollegiale Erstfürsorge aus
o Was brauchen Menschen nach einem traumatischen Erlebnis und was brauchen sie auf keinen Fall?
Ø Wie kommt man an eine erste traumatherapeutische Unterstützung seitens der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) nach erlebter Traumatisierung?
Ø Wie sollte ein Notfallplan für den Umgang nach traumatisierenden Ereignissen aussehen?
Ø Wie kann ich den Bedarf einer Krisennachsorge für die Person mit SIE abschätzen und wie kann ich hier die ersten Stunden nach einer Krise begleiten?

Die Aufarbeitung der Krisensituation sollte erst nach erfolgter emotionaler Stabilisierung erfolgen. In der Fortbildung wird schwerpunktmäßig die Krisennachsorge und weniger die Aufarbeitung im Fokus stehen.

Dozenten

Stefan Koch

Diplom-Psychologe, Therapeut, Erlebnispädagoge, Anti-Gewalt und Coolness-Trainer; Ausbilder KiBAConMa ® und DEKIM ®